Menorca - Hotel Bahia in der Cala Santandria

12.09.2004 - 26.09.2004

Reisenotizen (ergänzend zu den Aufzeichnungen vom September 2000)

Veranstalter

Der Einfachheit halber haben wir bei Frau Pühler von Reise & Buch das TUI-Angebot gebucht. Ich hatte vorher mal bei AirBerlin und Expedia gecheckt, ob es vielleicht günstiger wäre alles separat zu buchen, aber die günstigsten Flüge lagen bei 400€ pro Person, da war einfach kein nennenswerter Vorteil zu erzielen. Ramon allerdings hatte über sein Reisebüro Flüge mit Hapag Lloyd und LTU bekommen für sensationelle 120€ !!! Wir hatten uns ein Terassenzimmer gewünscht, was aber nicht geklappt hat, weil die TUI erst eine Woche vorher gefaxt habe... wie auch immer, Erich Wasserfallen meinte wir sollten in jedem Fall lieber vorher bei ihm anrufen, wenn wir ggf. nochmal kommen. Er hatte uns angeboten nach einer Woche umzuziehen. Das haben wir aber dann doch nicht gemacht, erstens damit nicht alles durcheinander geht und zweitens, weil am Nachmittag die Sonne die ganze Zeit auf die Terassenzimmer scheint, das wird dann doch ziemlich warm... und gebraucht hätten wir es eh nur selten, da wir doch mehr auf der Restaurantterasse oder an der Tauchbasis waren. Die Reiseorganisation durch die TUI un die Pünktlichkeit der Hapag Lloyd Flüge, perfekt.

Wetter

Diesmal waren wir eine Woche früher als vor vier Jahren auf der Insel. Wir haben super Glück gehabt und das Wetter war einfach Spitze. Nur ein einziger Nachmittag war etwas stürmischer mit einem heftigen Gewitter. Ansonsten bis zum Freitag einfach nur schön. Am (tauchfreien) Samstag war es dann ziemlich stürmig, das Meer wild bewegt und die Bucht hatte Welle. Bis um 10 Uhr waren allerdings alle Wolken verschwunden, nur der kalte Wind blieb. Am Nachmittag war die See noch wilder als am morgen, so dass das Tauchen ausfiel (da haben wir ja doch echt Glück gehabt). Man kam überwiegend mit T-Shirt und Shorts aus, nur am Abend brauchte man gelegentlich eine lange Hose. Luftemperatur ca. 25-30 Grad, Wasser 23-26 Grad.

Hotel

Das Bahia ist ja ein sehr kleines Hotel, so dass es recht familiär zugeht. Die Zimmer sind hinreichend gross und etwas hellhörig. Diesmal gab es einen Deckenventilator, an den ich mich nicht erinnern konnte. Der war während der ersten recht warmen Tage ganz nützlich, später haben wir ihn dann allerdings nicht mehr gebraucht. Wir hatten einen der kleinen Tische im unteren Raum und zu uns gesellte sich Ramon, ein sehr netter Odenwälder. Bar, Fernsehraum und Billardzimmer, Terasse vorne und zum Meer, hier war alles im wesentlichen gleich. An der Tauchbasis gab es nun feste Spülbecken und ein neues Tauchboot, welches sehr schön und komfortabel ist.

Letztendlich, dass Hotel ist relativ einfach ausgestattet, besticht aber nach wie vor durch seine Lage und freundliche Atmosphäre. Von den alten Kellnern war keiner mehr da, aber speziell Fernando und seine Freundin Jessica zeichneten sich durch aufmerksamen und schnellen Service aus, echt Klasse. Die beiden haben auch einordentliches Trinkgeld bekommen im Gegensatz zu Ariel, der einfach zu muffelig und schnarchnasig war.

Tauchbasis

Die Poseidon-Tauchbasis wird wie vor vier Jahren von Dieter und Ulf betreut. Damit ist alles wie gehabt ordentlich, Nummernschilder an Jacket, Anzugbügel und ABC Kiste sorgen für Ordnung. Anrödeln auf der Basis auch wie gehabt und runter durchs Wasser auf's Boot. Die TGs sindmorgens um neun und nachmittags um zwei Uhr. Mit meiner neuen Taucherbrille habe ich beim ersten Abstieg etwas Probleme und ich musste erst nochmal kurz hoch, ärgerlich. Dann geht's aber recht gut und schon der erste Tauchgang ist herrlich. Das Eintauchen geht mittlerweile immer schneller und ich komme sehr gut mit einer 12l Flasche zurecht. Von 8kg Blei kann ich nach wenigen Tagen gut auf 6kg runter. Weniger ginge vielleicht noch, aber dann würde jeder Sicherheitsstop zur Plackerei. Und da ich wegen des bleiintegrierten Jackets mangels 0,5kg Stücken nicht auf 5kg runter kann, bleibt es eben bei 6.

Dieter und Ulf sind und bleiben Originale, sympathische Rauhbeine, die zum ganz eigenen Charme der Basis beitragen. Nicht jeder Witz ist lustig (die Zoten sind in Taucherkreisen leider sehr beliebt) aber die Stimmung ist immer grossartig. Nach dem TG kreist in aller Regel eine Sektflasche, denn zu Feiern findet Dieter immer einen Grund, wie Schnappszahlen bei der Anzahl der TG oder frischgebackene Instruktoren, Brevets aller Art oder wenn alles nix hilft, wird eben einfach auf den TG angestossen.

Der Seegang ist wechselhaft und für Heike manchmal zu heftig, so dass wir morgens immer sehr gewissenhaft auf's Meer rausschauen. Die Tauchplätze kennen wir ja überwiegend schon, dieses mal gab es aber noch erheblich mehr Fisch. Jungfischschwärme, Mönchsfische, Brassen, Makrelen und Barrakudas, alles in Massen. Verfolgung eines Octopus über mehrere Minuten und tolle Durchbrüche, Überhänge und Grotten, all das macht das Tauchen hier zu einem Erlebnis, von der Entspannung bei nahezu strömungsfreiem Tauchen ganz zu schweigen. Auch die Höhle von Pont d'en Gil hat dann zum guten Schluss noch geklappt, ein unvergessliches Erlebnis. Gudrun hat geführt, Ulf und Heike (nicht meine) hinterher und dann Jöre und ich sowie zwei Videofilmer, Abschluss durch Christof (Gudruns Lebensgefährte). Man taucht von der Bucht etwa 10 Minuten auf 10m zum Höhleneingang, der wirklich riesig ist. Langsam gewöhnt man sich an die zunehmende Dunkelheit, alle paar Meter ein Blick zurück, um das unvergleichliche Blau zu geniessen. Langsam wird die Höhle schmaler und knickt leicht nach rechts ab. Das Wasser wird immer klarer und zwischen Felsen und Sand tauchen die ersten Stalagmiten auf. Immer stärker verengt sich die Höhle und wir sind auf ca. 3-4 m Tiefe. Nun steigt man langsam zur Wasseroberfläche auf. Oben kann man dann die Taucherbrille abnehmen und dieses kleine Paradies der Stalagmiten und Stalagtiten in aller Ruhe bewundern. Es ist wie in einem Märchenwald aus Stein, unglaublich!!! Auf dem Wasser liegt ein leichter Nebel und die Luft in der Höhle wird durch die Dünung immer wieder komprimiert, so dass die Ohren immer wieder zugehen. Wir schwimmen an der Oberfläche langsam wieder zurück und geniessen diese völlig überwältigende Natur. Dann kann man den grossen Höhleneingang schon wieder sehen, in aller Ruhe abtauchen und den TG in der Bucht ausklingen lassen. Was soll ich sagen, der absolute Wahnsinn und jedem zu empfehlen, der Höhlen "abkann".

Hier nun ein paar Aufnahmen von der Unterwasserwelt Menorcas. Diese habe ich nicht selber gemacht, sondern von Christof zugesandt bekommen, dem mein herzlicher Dank für diese tolle Erinnerung gilt.

Leute

Die Auricher Bande, Wolfgang, Carola, Tanja und Peter aus Süddeutschland, Gudrun und Christof aus Köln, Ramon aus dem Odenwald, Horst und seine Frau, Ernst mit Frau und kleinem Sohn, Jöre und seine Frau, später dann Heike und Michael aus Mönchengladbach und einige mehr, an der Basis und am Tauchertisch war immer was los. Mit so vielen netten Leuten blieb der Spass nicht aus. Und gitarrenmässig lief natürlich auch was, aber kein Flamenco, sondern Lagerfeuerromatik pur. Ulf, unser singender Tauchführer, brachte seine Klampfe gleich zweimal mit. In der ersten Woche wollte er eigentlich mit Gudrun und Christof in den Irish Pub. Dort war aber gar keine Livemusik wegen Fussball. Also kamen sie zurück mit Ulfs Klampfe und dann stellte sich heraus, dass Christof sich während des Studiums als Strassenmusiker verdingt hatte. Und noch ein weiterer Musikant war dabei, dessen Namen ich aber leider vergessen habe. So spielten die drei im Wechsel bis spät in die Nacht, um eins bin ich dann glücklich ins Bett gewankt. Am letzten Samstag gab es Barbecue, welches dann im weiteren Verlauf des Abends nochmals von einem Konzert von Ulf und Christof gekrönt wurde.


Essen

Das Frühstück ist nicht aufregend, aber völlig ok. Ich habe sowieso immer nur eine Schale Cornflakes mit etwas Müsli gegessen, damit ich entspannt tauchen konnte. Wir haben uns immer ein Brötchen mitgenommen, welches normalerweise als Mittagessen völlig ausreichend war, speziell, wenn ich auch nachmittags tauchen gegangen bin. Meistens waren wir gegen 12 Uhr zurück und wenn es dann schon um 14 Uhr weitergeht, war ich da immer sehr vorsichtig und das ist mir sehr gut bekommen. Für das Abendbrot ab 19 Uhr muss man beim Frühstück zwischen dem Fleisch- oder Fisch-Hauptgang wählen. Es gibt immer ein excellentes kleinesVorspeisenbuffet mit Salat zum selber zusammenstellen, einer Pasta, einem warmen oder kalten Extra (z.B. Tintenfischringe hausgemacht, oder fritierte Zwiebelringe, Vitello tonnato mit Putenfleisch und andere Leckereien) sowie eine Suppe und Aioli. Die Vorspeisen waren in der Regel ganz super, die Hauptgänge überwiegend gut, manchmal sehr gut, machmal eher mässig. Durch das Buffet wird man auf jeden Fall immer auf köstliche Weise satt. Es gab auch immer einen kleinen leckeren Nachtisch, nur Flan gab es leider nicht mehr.

Ausflüge

Diesmal haben wir uns ja auch ein wenig die Insel angeschaut. Von Freitag bis Sonntag hatten wir einen Mietwagen, einen Opel Corsa mit Klimanlage, was sehr angenehm in der Hitze war. So waren wir den gesamten Freitag und Sa/So die Nachmittage nach dem Morgentauchgang unterwegs.

Freitag stand Mahon auf dem Program, welches wir in einer knappen Stunde auf der Inselhauptstrasse erreicht haben. Ein Parkplatz direkt am Hafen, etwa 10 Gehminuten vom Anleger der gelben Katamarane entfernt, was will man mehr. Wir wollen mit dem gelben Katamaran die Hafenrundfahrt machen, steht dies doch als "Muss" im Reiseführer. Es gibt zwar auch noch zwei andere Boote, aber die gelben sind die schönsten bzw. vertrauenserweckendsten. Ca. 70 Minuten dauert die Rundfahrt durch den grössten Naturhafen Europas, eine wirklich empfehlenswerte Tour, wo es viel zu gucken gibt. Selbst der Ausblick unter Wasser aus den Katamarankufen ist interessant, mit glasklarem Wasser und vielen Fischen.


Anschliessend gehen wir die grosse Treppe hinauf in die Altstadt und bummeln durch die "übersichtliche" Fussgängerzone mit vielen schönen Geschäften. Bei einem Cortado geniessen wir das bunte Treiben aus Einheimischen und Touristen. Unten am Hafen lassen wir es uns in einem der unzähligen kleinen Lokale gut gehen. Ein 3-Gänge Mittagsmenu für 10€ mit Gambas, Sepia und Crema Catalana zum Nachtisch, da kann man echt nicht meckern. Danach besuchen wir noch die Mahon Destille, wo tatsächlich der Mahon Gin hergstellt wird. Wir haben extra nachgefragt, denn so richtig glauben tut man das zunächst nicht. Am Nachmittag touren wir dann in der südöstlichen Inselecke durch verschiedene Küstenorte und fahren wieder heimwärts zur Cala Santandria.

Am Samstag haben wir uns den Monte Toro, den "höchsten" Berg Menorcas, vorgenommen. Ebenfalls sehr empfehlenswert, denn man kann wirklich die ganze Insel rundum überblicken. Hier der Blick rüber in die Bucht von Fornells:

Nach einem leckeren Kaffee ging es weiter zur legendären Höhlendiskothek Cova d'en Xoroi in Cala en Porter. Einfach sehenswert und die 5€ Eintritt (inklusive kleinem Freigetränk) allemal wert. Die "Ambient"-Musik, die dort immer zum Sonnenuntergang gespielt wird (so in Richtung Cafe del Mar), gibt es auch auf CD und ich bekomme alle vier von Heike geschenkt :-))). Wir haben echt Glück gehabt, denn als wir ankamen, waren wir fast allein. 15 Minuten später kommen drei Reisebusse voller Engländer und die Idylle ist doch etwas dahin.

Also schnell weiter zu unserem nächsten Ziel, die Archtitektenferienanlage in Binibequer Vell. Sie ist wirklich so schön, wie im Reiseführer beschrieben, es lohnt sich, das einmal anzuschauen. Fraglich nur, was die Gäste dort davon halten...

Langsam fahren wir wieder Richtung Ciutadella und halten noch an der Grabstätte „Naveta des Tudons“ an. Man muss etwa 0,5km vom Parkplatz dorthin wandern und der Weg lohnt sich wirklich. Vor allem, wenn man durch die kleine Öffnung in das Grabmal hineinklettert... unglaublich und etwas unheimlich.


Am Sonntag Nachmittag haben wir den nördlichen Inselteil erkundet. Fornells ist ganz nett, aber schon deutlicher Touriauflauf. Es soll hier ein sehr gutes Fischrestaurant geben, welches wir unbedingt mal testen müssen. Im Nordosten gibt es nicht viel aufregendes, allerdings ist uns Es Grau sehr positiv aufgefallen, nettes Örtchen, ordentlich Strand, das sah wirklich klasse aus. Auf dem Rückweg sind wir zur Cala Morell gefahren, welche wir von den Landtauchgängen vor 4 Jahren kannten. Nach wie vor eine sehr schöne Bucht mit netten Appartmenthäusern.

Diesmal haben wir uns die „Coves de Cala Morell“ angeschaut, ein verzweigtes Höhlensystem, das den Ureinwohnern als Begräbnisstätte diente.



Kosten

2 Wochen Halbpension, Flug Transfer mit TUI, EUR 849,- pro Person

Reiserücktrittsversicherung EUR 28,- pro Person

Mietwagen über Holiday Cars, 3 Tage EUR 115,- (hätte vor Ort 100,- gekostet), Sprit war EUR 30,- (ist noch recht günstig auf Menorca mit 90 Cent/l)

Tauchgänge (ab 10 Stück) EUR 26,-, dazu kommt noch die obligatorische Tauchversicherung der Balearen (sofern man nicht anderweitig versichert ist) EUR 18,- pro Person

Für Drinks und Snacks hatten wir dann nochmal EUR 330, wobei hier die Pomadas mit satten EUR 5,- am meisten reingehauen haben ;-)